- Philadelphia-Gemeinde
- Philadẹlphia-Gemeinde,auf Christian Röckle (* 1883, ✝ 1966) zurückgehende religiöse Bewegung. Röckle behauptete, 1942 in einer Vision den Auftrag empfangen zu haben, »die Gemeinde auf die Wiederkunft Jesu vorzubereiten«. Mit Bezug auf Vorstellungen der Johannesapokalypse (Offenbarung des Johannes 3, 7-13) und in Analogie zur Dreiteilung des alttestamentlichen Tempels in Vorhof, Heiligtum und Allerheiligstes unterschied er drei Klassen von Christen: die durchschnittlichen »Vorhofchristen«, die mit Gott versöhnten »Wiedergeborenen« und die dem Allerheiligsten entsprechende »Philadelphia-Gemeinde«, d. h. jene, die die völlige »Lebensübergabe an den Herrn« vollzogen haben und als »Mitregenten Jesu im Tausendjährigen Reich« auserwählt sind. Die Anhänger der Philadelphia-Gemeinde haben sich in etwa 30 Hauskreisen in Deutschland und der Schweiz organisiert, bilden jedoch organisatorisch keine eigenständige Religionsgemeinschaft, sondern bleiben Mitglieder ihrer Kirchen und Gemeinschaften. Seit 1946 finden jährlich »Philadelphia-Konferenzen« statt; seit 1948 erscheinen die »Philadelphia-Briefe«. Zentrum der Philadelphia-Gemeinde ist ihr Gründungsort Leonberg. Ein Bibel- und Erholungsheim, ein Verlag und soziale Einrichtungen werden vom dem 1945 gegründeten »Philadelphia-Verein« getragen.
Universal-Lexikon. 2012.